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Neid

13. April 2020

„Es ist keine Sünde, zu Neid versucht zu werden, aber wenn ich Neid in mir leben lasse, wirkt es zerstörerisch!“

William Kennedy

Ich bin überzeugt, dass Neid in erster Linie nicht der Person schadet, auf die man neidisch ist, sondern letztendlich einen selbst zerstört.

Neid in unserem Herzen zeigt oft, dass wir dem anderen nicht gönnen, was wir gerne hätten. Neid verhärtet unser Herz und der Wunsch der betreffenden Person unsere Missgunst entgegenzubringen ist groß.

Dabei würde ich behaupten, dass meistens die Person, auf die man neidisch ist, das so ziemlich gar nicht mitbekommt…wie gesagt sie schadet uns…


Das Zitat bringt es auf den Punkt, wenn wir Neid in unser Herz lassen, wirkt es zerstörerisch – unsere innere Haltung, aber auch unser Verhalten anderen Menschen gegenüber verändernsich.

Aus Neid schlug Kain seinen Bruder Abel tot. (Genesis 4)

„Jetzt spieße ich diesen Kerl an die Wand!“ (1.Samuel 18, 13) Saul war so eifersüchtig auf David, dass er sich vom Neid beherrschen lies.

Sogar Jesus wurde aus Neid umgebracht. (Johannes 11, 45-53)

Wir sind neidisch auf materielle Dinge, körperliche Vorzüge, Talente, Begabungen, Geld, Positionen, Jobs oder geistliche Vorzüge.

Wer gelassen und ausgeglichen ist, lebt gesund. Doch der Eifersüchtige wird von seinen Gefühlen zerfressen.

Sprüche 14, 30

Neid zerstört. Macht Beziehungen kaputt. Durch Neid entsteht Bitterkeit und Bosheit.

Ich glaube, wir sollten erkennen, wann Neid in unseren Herzen Raum gewinnt.

Denn wenn wir dies nicht tun, kann Neid uns so beherrschen, dass wir zu zerstörerischen Werken fähig sind.

Es beginnt oft in den kleinen Dingen, in kleinen Situationen.

Es gibt Menschen, die wollen, dass sie beneidet werden. Es schmeichelt sie, gibt ihnen das Gefühl, sie sind besser, schöner, schneller und setzen Lebensszenen ganz bewusst in die Öffentlichkeit. Als Christ möchte ich mich davor hüten andere bewusst neidisch zu machen – doch trotzdem passiert es ungewollt – auch unter Christen. Denn Menschen zum Neid zu verführen, ist genauso zerstörerisch, wie neidisch zu sein. Denn die Motivation ist Egoismus.

Der Weg aus Neid heraus ist viel einfacher als wir glauben. Es ist ein behutsamer Weg, der uns zu uns zurückführt. Der danach fragt, welche unversorgten Bedürfnisse vorliegen. Wir nehmen wieder die Verantwortung für unser Leben in die Hand und setzen den Fokus neu.


Letzte Woche erreichte mich diese Nachricht.

Liebe Ronja & Welcome back

ich wollte gerne ein paar meiner Gedanken auf ganz ehrlicher Weise mit dir teilen. Ich hoffe dir damit nicht zu viel zuzumuten und wünsche mir, dass die Gedanken eher ein gemeinsames Gespräch freisetzen, anstatt etwas Negatives zu bewirken.

Bevor du deine Instagrampause eingelegt hast, habe ich dir und dem kleinen sichtbaren Teil deines Lebens hier auf Instagram gefolgt. Ich habe zu dir als Jesus Follower aufgeschaut anstatt dich als Inspiration und Vorbild für mein eigenes Leben zu nehmen. Aufgeschaut zu einem christlich und in meinen Augen vorbildlichen und erstrebenswerten Leben, einer jungen Frau mit einem gläubigen Mann und zwei wunderbaren Kindern. Trotz der wahnsinnigen Masse an Influencern, bei denen man den Eindruck bekommen kann nicht gut, schön oder sportlich genug zu sein sowie du es heute in deiner Story angesprochen hast, prägten mein Herz andere Gedanken: Du pflegst deine Beziehung zu Jesus nicht gut genug, du verlierst den Glauben aus den Augen, dein Leben spiegelt kein Leben mit Gott! In dem Jahr in dem du nicht auf Instagram präsent warst, sind all die Gedanken in die Verdrängung geraten und nun sind sie wieder da. Ich komme nicht drum herum sie anzunehmen, über die zu reflektieren und mit jemanden darüber zu sprechen. Ich schäme mich dafür dir und deinem Leben gegenüber Neid zu spüren, aber möchte es dennoch gerne ehrlich aussprechen damit daraus möglicherweise etwas Gutes resultieren kann.

Ich möchte dir auf keinen Fall die Verantwortung für meine eigenen Gedanken geben, da du keinesfalls die Wurzel dafür bist, sondern eigentlich einfach gerne mit dir darüber reden beziehungsweise schreiben. Ich würde mich von Herzen freuen eine Antwort von dir zu bekommen und mit dir ins Gespräch zu kommen. Fühl dich dann frei ganz ehrlich mit mir zu sein!

Du bist eine tolle Inspiration, was ein Leben mit Gott betrifft und ich wünsche mir für mich und für andere Follower auf Instagram, dass wir Herzensmenschen wie dich als Inspiration für das eigene Leben nehmen können!

Fühl dich herzlichst gegrüßt und sei gesegnet!

Rose Samuel


Und ich bin so dankbar, dass diese Frau diese Nachricht mir hat zukommen lassen. Diese Frau spricht aus, dass sie Jesus liebt und trotzdem mit Neid zu kämpfen hat – und der Neid wird nicht von irgendwelchen Menschen ausgelöst, sondern durch andere Christen, durch mich.


Mein Blog könnte den Eindruck wecken, ich hätte vieles verstanden, bekomme meine Zeit mit Gott immer gut auf die Reihe oder meine Jungs wären immer ordentlich angezogen. Dabei sind dieser Blog und mein Instagram Profil ein Bruchteil meines Lebens.

Ich muss der Welt nicht erzählen, dass ich heute auf der Waage gesehen habe, dass ich 5 kg leichter bin. Ich muss nicht damit prahlen, dass ich mir die teure Reise zum 3. Mal leisten kann und ich muss nicht mein Kontostand zeigen. (Also nichts davon ist gerade Realität 🙂 )Ja, das muss nicht sein und doch darf ich weitergeben, wie gut es mir mit meinem Glauben geht, wie sehr ich meine Kinder liebe und was Gott für große Wunder schon in unserer Familie getan hat.

Ich möchte lernen sensibel mit dem Thema „Neid“ umzugehen, gerade auf einer Plattform wie Instagram, wo vieles den perfekten Anschein erweckt. Ich möchte herausfinden, wann ich für das neidisch-sein anderer Menschen verantwortlich bin und wann ich mich aber auch davon abgrenzen darf. Einfach, weil ich meine Motivation kenne, immer wieder prüfen lasse und mein Gegenüber dies auch tun sollte.

Ich wünsche mir, dass wir verstehen, dass Neid nicht von Gott kommt. Neid wirkt zerstörerisch und Gott ist Liebe. Er ist genau das Gegenteil.

Freut euch mit den Fröhlichen!

Römer 12,15

Gott fordert uns auf, uns MITEINANDER zu freuen. Und diese Freude muss du nicht gezwungen aufsetzen lassen, sondern du darfst dich erstmal von Dingen abgrenzen, wenn du merkst, dass du schnell den Weg des Neids gehst. Vor allem darfst du aber den Weg der Heilung gehen. Gott möchte dir ganz persönlich sagen, dass du einzigartig bist. Dass du deine Geschwister als Motivation, Inspiration und Ermutigung sehen darfst. DENN wir sind EIN Leib. Jeder hat andere Gaben, jeder sieht anders aus und doch möchte Gott JEDEN von uns gebrauchen. NIEMANDEN lässt er zurück.

Lasst uns den Neid beim Namen nennen und befehlen zu gehen. Tausch ihn in Liebe, Barmherzigkeit und wahre Mitfreude aus.

Das ist ein Prozess und auch ich bin immer wieder mittendrin. Aber Gott ist gut und durch ihn ist es mir möglich jedes Hochzeitspaar so richtig zu feiern, meinen Freundinnen den Erfolg zu gönnen, meinen Freundinnen ehrlich sagen zu können, wie schön es ist, dass sie ein gesundes Kind haben. Ich habe mich entschieden Neid nicht mehr in mein Herz zu lassen! Wie entscheidest du dich?


Rose und ich stehen euch gerne zur Verfügung, wenn ihr mit uns zu diesem Thema noch ins Gespräch gehen wollt. Schickt uns eure Geschichte und eure Fragen zu diesem Thema. Rose und ich haben in unserer Begegnung, in dieser Auseinandersetzung erlebt, wie Ehrlichkeit, das Aussprechen – Heilung in diese ganze Sache gebracht hat. Lasst uns in Liebe begegnen, einander ernst nehmen, aufeinander zu gehen!


Wenn du möchtest, darfst du hier noch meine Nachricht an Rose durchlesen, die ich ihr hab zukommen lassen:

Tatsächlich höre ich diese Situation, dass wir Christinnen untereinander neidisch sind sehr oft… ich höre sogar, dass wir der anderen nicht mal eine schöne Hochzeit gönnen.

Ich frage mich manchmal, wieso das so ist. Da ich zum Beispiel bei meinem „öffentlich“ werden, voll Wert darauflege, wirklich von MIR zu berichten, wie es wirklich bei mir aussieht.

Und ja… ich erlebe auf jeden Fall Fülle, Frieden. ABER das darfst ja auch du!! Im gleichen Ausmaß, wie ich es erlebe und sogar darüber hinaus. Nur bei mir ist es nicht so, dass ich dafür nichts tue. Ich gehe viel beten, opfere mein Schlaf,… und DARAUS entsteht das, was mein Leben ist. Gottes Gnade ist groß, aber ich glaube, dass ich etwas dafür tun muss, um zu wachsen, voran zu kommen. Verstehst du was ich meine? Und ich stecke mitten in diesem Prozess…

Was ich sagen möchte ist, dass das, was ich im Leben erlebe, WIE ich mit meinen Situationen umgehe, mir nicht zufällt. Sondern es viel Zerbruch braucht, immer wieder Demut lernen und vor allem in dem Tun wieder an den Punkt zu kommen, dass alles Gnade ist.

Ich selber kenne AUCH dieses neidisch-sein. Und auch in diesem Punkt musste ich immer wieder vor Gottes Thron kommen und um Vergebung bitten – und er heilt es und ich kann heute sagen, dass ich mich MITfreuen kann und es viel mehr als Motivation sehen kann.

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