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Freude kommt nicht immer sofort

22. Januar 2020

Der Engel kam zu ihr und sagte: »Sei gegrüßt, Maria! Der Herr ist mit dir! Er hat dich unter allen Frauen auserwählt.« Maria erschrak über die Worte des Engels und fragte sich, was dieser Gruß bedeuten könnte. »Hab keine Angst, Maria«, redete der Engel weiter. »Gott hat dich zu etwas Besonderem auserwählt.
Du wirst schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen. Jesus soll er heißen. 

Bibel, Lukas 1, 28-31

Ich weiß nicht, ob in deinem Teeanger-Zimmer zwischen Klamottenchaos und lauter Musik, dir schon einmal ein Engel begegnet ist. Maria war die Mutter von Jesus, damals um die 12/13 Jahre alt. Ein Mädchen, das sich gerade mit Josef verlobt hatte. Doch auf einmal sollte sich in ihrem Leben alles ändern.


Welch‘ große Freude. Maria du erwartest ein Kind. Krass,…du erwartest DAS Kind! DU erwartest den Messias. Den, der die Welt völlig auf den Kopf stellen wird, so sehr auf den Kopf stellt, dass man heute noch über dein Kind spricht. 

Okay,…warte. Maria war gerade mal Teenager geworden und dann kommt ein Engel und sagt ihr, dass sie ein Kind erwarten wird. Mit 12? Ich habe mit 12 mich um mein Pflegepony gekümmert und war froh, dass ich die ERSTE? Phase Schule meistern konnte. Doch Maria stand vor einer ganz anderen Herausforderung. Und da reden wir hier über Freude?!?

Wisst ihr, damals heirateten die Menschen wesentlich früher und die Frauen wurden schon sehr früh Mutter. Doch alles hatte seinen geregelten Ablauf. Erst verloben, dann heiraten und dann Kinder. Doch die fingen quasi von hinten an. Maria erhielt die Botschaft, dass sie schwanger werden würde, wie es steht: „der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird sich an dir zeigen“ Er vollbringt es. Und ich kann mir vorstellen, dass ihr die Gedanken durch den Kopf gingen: Was jetzt? Ernsthaft? Aber ich bin doch noch gar nicht verheiratet. Joseph, der wird denken, ich bin fremd gegangen. Sollte ich weglaufen? Wenn das jemand erfährt, dann kann das mein Leben kosten.

Für Maria war es im ersten Moment bestimmt alles andere als eine Freudenbotschaft. 

So ähnlich erging es mir vor etwa vier Jahren auch.
Mein Mann und ich konnten aufgrund seiner damaligen Krebskrankheit keine Kinder bekommen. Wir heiraten, zogen weg von unserer Heimat, er baute eine Autowerkstatt mit auf und ich fing ein duales Studium an. Wir waren ganz am Anfang unserer Ehe. Ganz am Anfang meiner Ausbildung,…und nach einem halben Jahr, war ich auf einmal schwanger. Wow,.okay,..ja,..das ist ja ein Wunder. Aber jetzt? Ich habe gerade mal mein duales Studium begonnen. Was denken jetzt die anderen? Was mache ich jetzt? Muss ich abbrechen? Ich bin doch gerade mal 21 Jahre alt. Werde ich erstmal nichts lernen? Was werden sagen meine Eltern? Im ersten Moment hielt sich meine Freude in Grenzen.

Doch es ging weiter. Maria entscheidet sich wie es in der Bibel steht:

Ich will mich dem Herrn ganz zur Verfügung stellen“, antwortet Maria. „Alles soll so geschehen, wie du es mir gesagt hast.“ 

Lukas 1, 38

Maria stellte sich zur Verfügung, sie vertraute Gott, dass er in ihrem Herzen daraus eine wahre Freude machen würde. Und das wurde es auch. Sie ging zu Elisabeth, einer Verwandten von ihr, die auch ein Kind erwartete und verbrachte Zeit mit ihr. Sie festigte das, was Gott ihr zugesagt hat. Und dann LOBTE sie Gott, empfand WAHRE Freude über ihre Situation.

Genauso war es bei mir. Ich ging zu meinem Ehemann. Er saß vor mir und weinte. Ich hatte meinen Ehemann wirklich vorher noch nie weinen sehen. Ich hatte gehofft, es auf unserer Hochzeit zu sehen, dem war nicht so. Ich begriff, das hier war ein absolutes Wunder und wenn Gott DIES möglich macht, dann wird er auch dafür sorgen, dass es gut wird. Und Gott brachte uns die größte Freude mit unseren zwei Söhnen.

Die Freude ist nicht abhängig von der Abwesenheit von schwierigen Situationen, sondern abhängig von der Gegenwart Gottes. Und unseren Fokus auf Jesus.

Johana Haverkamp, Hillsong Lead Pastor

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