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Corona – Nächstenliebe

19. März 2020

Wenn ich manche Begegnungen einiger Menschen mitbekomme, macht mich diese Situation sehr traurig.

„Du solltest schnell sein.“

„Ich würde einfach die ganze Palette mitnehmen.“

„Hauptsache du sorgst jetzt für deine Familie.“

Eine Frau zum Rentner: „Sie hätten gleich heute Morgen kommen sollen. Die nächste Lieferung kommt erst übermorgen.“


Ein älterer Herr stand gestern verzweifelt vor den Hygieneartikeln, hatte eine Stück Pappe in der Hand – seine Frau hatte ihm, die alte Packung zerschnitten, damit er genau sehen konnte, was sie brauchten. Nach einigen Minuten ging ich hin, denn er wirkte wirklich komplett überfordert mit der Auswahl einer Binde. Ich versuchte ihm zu erklären, dass diese Sorte ausverkauft sei. 

„Aber was soll ich denn jetzt meiner Frau sagen? Das Klopapier ist doch auch schon leer und wir können nur für eine Woche einkaufen“ – sei es vom Geld oder von der Mobilität her.

Manchmal denke ich, das ist doch nicht zu fassen? Wir sind doch keine kleinen Kinder mehr, die wenn die Smarties-Packung offen ist, jeder so schnell sein sollte, wie er kann – Hauptsache ich habe die meisten.

Diese Krise ist so real und ich frage mich, warum das Mehl in den Regalen leer ist? Vorher haben die Menschen doch auch kein Brot selbst gebacken.

Ich sehe in dieser Krise den tiefen Egoismus, der in uns Menschen verankert ist und es fällt uns schwer über den Tellerrand zu sehen, auch mal von uns WEG zu sehen, wahrzunehmen, was um uns herum passiert. Panik, Angst und das Gefühl die Kontrolle zu verlieren ist größer, als den anderen höher zu achten. 

Barbarische Zustände können wir uns in Deutschland nicht vorstellen. Wir konnten uns nicht vorstellen, wie in so einem reichen Land jemand Angst hat zu verhungern, zu….? Ja, zu WAS? Wovor haben wir eigentlich Angst? Welcher Mangel droht uns wirklich? Angst plötzlich alleine da zustehen. Angst, dass unser soziales Umfeld, kein Unterstützungssystem in potentieller Quarantäne bietet. Ich frage mich, ob die Krise reell oder ideell ist. Ist es wirklich die Angst, dass unser Essen nicht reicht?

Ira Schneider, wundervolle Freundin

Was kann ich tun? Wie kann ich meinen Nächsten höher achten als mich selbst? Denn ich glaube, dass Jesus den anderen höher geachtet hat, dass er gedient hat und Wunder vollbracht hat – der hat locker ein paar Tausende mit Essen versorgt.

Einkaufen muss ich auch. Richtig. Doch die Regierung versichert uns im Moment, dass unsere Versorgung absolut gewährleistet ist. Mein erster Schritt ist dem einfach zu vertrauen. Als nächstes ist für mich dran, dass ich wie zum Beispiel dem älteren Herrn, Alternativen aufzeige – wir haben einfach einen anderen Anbieter genommen und ich habe ihn versichert, dass dies genau die gleiche Wirkung erzielt.

Eine Klopapierpackung enthält mehr als zwei Rollen. Wenn du mitbekommst, dass deine Nachbarin, die nur in den Laden vor Ort gehen kann, nichts mehr hat, dann lasst uns doch eine Rolle abgeben. Genug Leute haben die Möglichkeit in ein Auto zu steigen und zum nächsten Dorf zu fahren. 

Es sind so Kleinigkeiten und für mich ist es verrückt, dass ich momentan DARIN Nächstenliebe ausdrücken kann.

Jesus fordert uns auf den Nächsten zu lieben:

„Denn alle Gesetze werden in einem Wort erfüllt, in dem „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“

Galater 5,14

 – und es könnte SO einfach sein und die Menschen fühlen sich geliebt, gesehen und geachtet. Wie genial wäre es denn, wenn wir mit nur so einen MINIMALEN Unterschied, den Menschen Jesus nahebringen könnten.

Lasst uns aufwachen und diese Krise nutzen, damit Menschen Gott begegnen – durch DICH, denn Jesus lebt in DIR! 

DANKE an die, die beten, die Nachbarn versorgen, einkaufen gehen für andere, auf Kinder aufpassen, damit unser Pflegepersonal und Ärzte arbeiten können, danke für die Kassierer, die hunderten von Menschen begegnen und danke Kinder, dass ihr so wundervolle Wesen seid, die uns zeigen, dass wir mit so vielen kleinen Dingen kreativ werden können. 

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